Großglockner Bergduathlon

Diesmal gibt es einiges eher positives von meiner Teilnahme am Großglockner Bergduathlon am 18. und 19.07.2015 in Heiligenblut zu berichten.

Lasst mich mit der erstmals ausgetragenen Bike Challenge am 18.07. von
Heiligenblut auf die Franz Josefshöhe auf der Großglockner
Hochalpenstraße beginnen:
 
Start um 7.00 Uhr in Heiligenblut mit ca.  600 Teilnehmern. Temperatur
angenehme 15 Grad bei strahlendem Sonnenschein. Nach anfänglichem Stau
auf Grund schmaler Straße in Heiligenblut konnte ich dann auf der
Hochalpenstraße zu meinen doch sehr zahlreichen Überholmanövern
ansetzen. Dies war auch höchstnotwendig, da ich in der hinteren
Startgruppe beginnen musste. Aber für die Psyche war es sehr gut,
Teilnehmer um Teilnehmer und auch -innen überholen zu können. Dabei war
auch immer ein Blick auf die Gesichter der Mitstreiter angesagt: ist der
vielleicht in meiner Altersklasse? Welche sich leider von 60-69
erstreckte, es somit für mich fast"Endsechziger" nicht leichter machte.
Aber ich konnte meine Überholmanöver fortsetzen und damit meiner Psyche
weiterhin positive Nahrung zuführen. Aber auch meiner Physis galt es
Nahrung zuzuführen, 2 Powergels sollten genügen. Mein psychischer
Zustand verschlechterte sich allerdings merklich, als mir ca. 1 km vor
dem Ziel ein Teilnehmer schon wieder bergabfahrend entgegenkam. Und
dieser Teilnehmer sah verdammt meiner Altersklasse zugehörig aus. Doch
weiterkämpfen war angesagt, vor allem als mich ein potentieller
Altersklassenkollege überholte. Ich überholte ihn zurück, er mich
wieder, ich ihn wieder. Bis ich 200 Meter vor dem Ziel zum Schlussprint
ansetzte. Leider etwas zu früh, denn er konnte noch einmal kontern und
vor mir die Ziellinie passieren. Aber so etwas kann schon einmal
passieren. Nach dem Ziel beim "small talk" mit meinem Kontrahenten
  stellte sich allerdings heraus, dass er erst 58 Jahre alt war. Ja, so
kann man sich täuschen, unnötige Körner verschossen! Aber als ich später
realisierte, dass ich den 3. Platz in meiner AK erreichen konnte, war
meine Freude nicht enden wollend.
Übrigens ist der Teilnehmer, der mir entgegenkam und natürlich meine
Klasse gewann, kein Unbekannter in der Radszene: Ulrich Mattersberger,
so sein Name, ist Extremsportler. Mehrfacher österreichischer Meister im
Bergfahren, 14 Glockneranstiege in 12 Stunden, 4 mal
Dolomitenradrundfahrtsieger gesamt, früher Marathonläufer mit einer
Bestzeit von 2:19 Stunden!!
 
 
Nun noch ein paar technische Daten, das Radrennen betreffend:
Streckenlänge: 17,2 km, 1354 Hm
Zeit: 1:18:12, 3. Platz M 60-69 von 25 Startern, gesamt 230. von 594
Startern, durchschnittliche Herzfrequenz 146, maximal 167.
 
Weiter ging es mit dem Berglauf am 19.07.:
 
Schon vor dem Start wurde den 1187 Teilnehmern und mir ordentlich
eingeheizt. Besonders das legendäre "you start me up" der Stones fuhr
mir voll in die Glieder (bitte Mehrzahl beachten).
Gestartet wurde in 3 Blöcken um 9.30 Uhr alle 10 Minuten, ich war leider
im 3. Block.
Start für mich also um 9.50 Uhr im Ortsteil Winkl. Die ersten, eher
flachen  2 km auf Asphalt nützte ich zum Einlaufen, in diesem Abschnitt
wurde ich doch von etlichen Läufern überholt. Doch dann ging die
Asphaltstraße in einen ca. 2 km langen, sehr steilen Güterweg über, und
hier trennte sich die Spreu vom Weizen, wobei ich weizenseitig unterwegs
war. Obwohl, die Sonne wollte mit ihren Reizen nicht geizen und begann
vom stahlblauen Himmel erbarmungslos auf die Gipfelstürmer
herunterzuheizen. Nichtsdestotrotz kämpfte ich mich durch die Masse
weiter nach vorne, was dann mit Beginn des Singletrails zusehens
mühsamer wurde. Es bildete sich auf Grund erhöhten Verkehrsaufkommens
und verminderten Platzangebotes ein massiver Stau. Und keine
Rettungsgasse in Sicht! So gingen die wenigen möglichen Überholmanöver
mit erhöhtem Kraftaufwand einher. Aber von Laufen war auf Grund der
Topographie ohnehin  schon lange keine Rede mehr. Weiter ging es über
eine wilde Schlucht mit tosendem Wasserfall. Sodann erreichten wir die
Trogalm, geschmückt mit den schönsten Alpenblumen vom Enzian bis zum
Almrausch. Auch ich befand mich in einer Art Rauschzustand, überwältigt
von der Schönheit der Natur und adrenalisiert vom Wettkampf. Aber es war
volle Konzentration angesagt, der Trail war wieder runable. Da die
rechte Wegseite einen ziemlich heftigen Abgrund aufwies, meldete ich
mich bei den zu überholenden Skyrunnern mit einem "komme links" an. Nur
selten gab es eine Reaktion, entweder weil sie mich nicht verstanden
(Ausländer) oder weil es ihnen wurscht war. Mit Fortdauer des Laufes
nahm die Landschaft rauere Züge an, die Wiesen wurden weniger und die
Steine und Felsplatten mehr. Und die Läuferkette riss nicht ab und damit
auch die Mühsamkeit des Überholens. Aber noch hatte ich genug Kraft,
mich noch weiter nach vorne zu kämpfen. Am Fuße des Pasterzengletschers
wartete dann noch die ultimative Herausforderung: 800 m vom
Pasterzenboden auf die Franz Josefshöhe mit ca. 300 Höhenmetern, der
Steig teilweise in die Felsen gehauen. Und siehe da, plötzlich verspürte
ich, wie ich mich vom Weizen in die Spreu verwandelte. Ich musste den
Anstrengungen vom Vortag und den laufenden Überholvorgängen Tribut
zollen. Es ging nicht mehr so wie ich wollte, aber ich wollte ins Ziel
und das schaffte ich auch. So kam es im Finish zu der heiß ersehnten
Begegnung zwischen Hans Peter und Franz Josef.
An dieser Stelle möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass dieser Berglauf
eines meiner schönsten bisherigen Wettkampferlebnisse war.
 
Zum Schluss noch einige banale Zahlen und Fakten:
 
Länge: 12,7 km, 1494 Hm
Zeit: 2:16:50
7. Platz M 65-69 von 13 Startern
gesamt 747. von 1188 Startern
Puls durchschnittlich 152, max. 165
 
Es gab auch noch eine Bergduathlon Wertung, aber die letzte Klasse ging
von 50 aufwärts. Da hatte ich natürlich gegen die Jungspunde keine Chance:
Meine Gesamtzeit: 3:35.03
31. Platz von 60 Startern in der M 50-plus
gesamt Platz 200 von 297 gewerteten Startern
 
Wenn es eine altersgerechte Duathlonwertung gegeben hätte, so wäre ich
der Sieger mit deutlichem Vorsprung geworden. Aber Wertungen sind immer
relativ, die persönliche Zufriedenheit ist absolut.
In diesem Sinne sportliche Grüße
Hans Peter Hlavka
 

Das könnte dich auch interessieren...

SKINFIT AKTION

UNION OBER-GRAFENDORF hat mit Skinfit eine Rabattaktion vereinbart. Im Zeitraum vom 02.12.2024 – 15.12.2024 erhalten alle Mitglieder auf das reguläre Sortiment (exkl. Outlet) einen Rabatt von 15 % WICHTIG: Beim Einkauf im Shop den Mitgliedsausweis vorzuzeigen!

Landesmeisterehrung des Niederösterreichischen Triathlonverbandes

Am Samstag fand in der Pielachtalhalle in Ober-Grafendorf die  traditionelle Ehrung der Landesmeister des Niederösterreichischen Triathlonverbandes statt. Unter den Geehrten waren auch drei Mitglieder des Tri Teams vertreten. Birgit SCHÖNWETTER erreichet Platz 2 über die Olymipische Distanz. Arno AUER gewann Gold in seiner Altersklasse bei der Olympischen Distanz Christian SCHRAM holte zwei Silbermedaillen (Auqathlon und

Turnjahr 2024-25

Turnjahr: Montag 09.09.2024 (KW 37) bis 19.06.2025 (ausgenommen Schulferien & Feiertage) Wir freuen uns über Ihr Interesse und Ihre Teilnahme an unserem vielfältigen Sportangebot und den Veranstaltungen und danken der Marktgemeinde Ober-Grafendorf für Ihre Unterstützung Programm (PDF) 2024/25

Challenge St. Pölten 2024

Tri Team bei der Challenge St. Pölten Letzten Sonntag haben bei gutem, aber nicht perfektem Wetter (teilweise Regen auf der Radstrecke) 6 Athleten vom Tri Team bei der Challenge St.Pölten teilgenommen. Es ging über 1,9 km Schwimmen im Viehofner und Ratzersdorfer See bei (mit Neoprenanzug) angenehmen 21 Grad Wassertemperatur, 90 km Radfahren (herrlich mit dem

37. Obergrafendorf Triathlon – Ergebnisse

HERRLICHE BEDINGUNGEN – TOP LEISTUNGEN Das Eventhighlight im abwechslungsreichen Sportjahr der Union Ober-Grafendorf stellt sicherlich der Raiffeisen Triathlon am Ebersdorfer-See, eine der ältesten und traditionsreichsten Veranstaltungen dieser Art in Österreich, dar. Als einer der ersten Kurzdistanz-Bewerbe nach der Winterpause ist er optimal zur Standortbestimmung der Athleten und gleichzeitig der perfekte Vorbereitungswettkampf für die Triathlon Challenge,