Hans Peter hat 2 und einen halben Radmarathon bestritten und möchte euch
folgenden Bericht nicht vorenthalten:
Hallo liebe Sportsfreunde und – innen!
05.06.2016: St. Pöltner Radmarathon, Strecke Extrem: Nach der Abfahrt vom Türnitzer Gschaid war ich so gscheit, meine Zielankunft ins Gasthaus Bertl in Türnitz zu verlegen.
Grund: Schweres Gewitter mit sintflutartigen Regenfällen ohne Aussicht auf Besserung.
12.06.2016: Dolomitenradrundfahrt Lienz: Entgegen den Wetterprognosen kein Regen, ich fuhr mit der Sonne dem Ziel in Lienz entgegen. Zur Erinnerung: Voriges Jahr wurde ich im Rettungswagen auf Grund massiver Unterkühlung ins Ziel gefahren. Diesmal keine Hoppalas, ich konnte sogar in persönlicher Bestzeit finishen. Trotzdem reichte es “nur” für den 5. Platz in meiner Altersklasse, der Grund dafür war, dass ich mich in einer etwas langsameren Gruppe auf den letzten 30 Kilometern befand.
Technische Daten: 112 km, 1870 hm. Zeit: 3:45:37, 29,8 km/h, 5. Platz in M 6 von 21 Startern, gesamt 321. von 689 Finishern.
Weiter ging es direkt von Lienz zum Faaker See als Vorbereitung für den am 19.06.2016 stattfindenden Alpe Adria Giro.
19.06.2016: Alpe Adria Giro: Ein Radmarathon der schwierigeren Sorte: 165 km, 2280 hm mit Passagen von 14% Steigung und mehr.
Start in der Fußgängerzone in Villach, dann weiter auf der Bundesstraße nach Tarvis. Ich befand mich in der “Espresso Gruppe”, soll heißen vordere Startreihe und Höllentempo. Ich konnte mich im Hauptfeld behaupten, wobei ich jetzt einmal behaupte, dass ich mich hauptsächlich in der anaeroben Zone fortbewegte. Doch dann kam das, was ich am besten kann: Bergauffahren. Es galt den Predil Pass zu erklimmen, und ich konnte etliche Mitstreiter überholen. Aber auch bei der Abfahrt nach Bovec in Slovenien machte ich keine schlechte Figur, obwohl die Straße in teilweise sehr schlechtem Zustand war. Weiter ging es das Soca Tal hinauf. Leider befand ich mich zu diesem Zeitpunkt in keiner “Espresso Gruppe”, die 8 Mitstreiter hielten sich vornehm zurück, sodass ich als alter Depp sehr viel Führungsarbeit leistete. Der eigentliche Anstieg auf den Vrsic Pass mit 9 km und 14% Steigung trennte dann die Spreu vom Weizen, wobei ich wieder einmal weizenseitig unterwegs war. Leider begann es ca. 1 km vor der Passhöhe zu regnen, was meiner Psyche in Anbetracht der bevorstehenden Abfahrt gar nicht gut tat. Wer den Vrsic Pass kennt weiß, dass die Abfahrt nach Kranska Gora bei nassen Verhältnissen kein Kindergeburtstag ist. 20 Kehren mit Kopfsteinpflaster und 14 % Gefälle gefielen mir ganz und gar nicht. Dementsprechend vorsichtig nahm ich die Abfahrt in Angriff, nach dem Motto: “No risk, much health”. Natürlich überholten mich ein paar junge “Desperados”, ich war aber nicht verzweifelt, hinunterkommen war meine Devise. Und das schaffte ich auch. Weiter ging es von Kranska Gora auf einem Radweg Richtung Tarvis. Vorerst war ich allein auf weiter Flur, bis mich ein Mitstreiter mit ziemlich hohem Tempo auf dem Aufleger liegend überholte. Unter Aufbietung sämtlicher noch vorhandener Kräfte konnte ich zu ihm aufschließen. Es dauerte nicht lange, bis wir auf eine flott fahrende Gruppe auffuhren. Von Tarvis bis knapp vor Villach waren wir wieder auf der Bundesstraße unterwegs, und das nicht wirklich langsam. Ich aber erreichte schön langsam meine physischen und psychischen Grenzen. Weiter mit der Gruppe unter Aufbietung der letzten Kräfte mithalten, oder einfach abreißen lassen? Ich entschied mich für Ersteres und erreichte auf diversen Radwegen mit der Gruppe erschöpft aber glücklich das Ziel in Villach. Der Lohn für meine Anstrengungen war ein 2. Platz in meiner Altersklasse und jede Menge freiwerdende Endorphine.
Zum Schluss noch ein paar technische Daten:
165 km, 2280 hm; 3 Länder befahren (Österreich, Italien, Slowenien);
Zeit: 06:09:24, 26,8 km/h (davon 10 min. Stillstand für Regenjacke
anziehen und Flasche auffüllen); 2. Platz von 4 Startern in meiner
Klasse, insgesamt 171. Platz von 234 Finishern.
mit sportlichen Grüßen euer
Hans Peter Hlavka