ein kleiner Bericht von der gar nicht so kleinen internationalen Walchsee Triathlonchallenge im schönen Tirol.
Es galt am 23.08.2015 bei Kaiserwetter die Mitteldistanz zu meistern.
Wobei für mich persönlich das Wort Mitteldistanz zu verharmlosend klingt, doppelte olympische Distanz hört sich doch besser an, nämlich 1900 m Schwimmen, 90 km Radfahren und 21 km Laufen.
Für mich war das seit langem ein Wettbewerb frei von "Hoppalas", was bei mir eher selten vorkommt.
Das Schwimmen im 21,3 Grad warmen Walchsee mit erlaubtem Neopren absolvierte ich in für mich akzeptablen 44 Minuten, ich startete in der 4. Startwelle gemeinsam mit allen AK Damen und AK Herren ab 50+.
Die Radstrecke schien wie maßgeschneidert für mich zu sein: nur bergauf und bergab 2 Runden zu je 45 km mit insgesamt 1140 Höhenmetern, viele knifflige Kurven erforderten ein hohes Maß an technischem Fahrkönnen.
Vor allem herrschte aber ein ziemlicher Verkehr mit den vielen Damen! Es war schon schön, die sportlichen Figuren dieser Frauen im Vorbeifahren anzuschauen. Aber auch etliche männliche Teilnehmer wiesen Unterschenkel auf, wie sie Michelangelo nicht hätte besser zeichnen können. Ich fragte mich schon, wie es mir überhaupt möglich war, solche Michelangelowaden zu überholen. Aber es war möglich. Doch womöglich musste ich meinem Angriffsgeist beim Radfahren beim Laufen Tribut zollen? Daher absolvierte ich die 2. Radrunde etwas schaumgebremster.
Beim Laufen hatten meine Beinmuskeln anfänglich doch ziemliche Probleme vom Radmodus in den Laufmodus umzuschalten. Aber mit der Zeit konnte ich meinen Laufrhythmus finden, doch immer nur bis zur nächsten Verpflegsstation. Dort ließ ich mir das reichhaltige Buffet nicht entgehen. Schluck Cola und Wasser, Orangenspalten und Bananen. Es waren
4 Runden mit je 5,3 km zu absolvieren, in jeder Runde 2 Labestellen, ergibt acht mal Stillstand von ca. 40 Sekunden. Aber mir war es das wert, schließlich will man ja für sein Nenngeld von wohlfeilen 200 Euro wenigstens in Naturalien wieder etwas zurückhaben.
In der 3. Runde machte sich bei mir ein leichtes Schwindelgefühl bemerkbar, welches mich zu einer Tempoverminderung veranlasste, denn ich wollte das Ziel unbedingt laufend erreichen. Weil gehen kommt für HP nur in Frage, wenn wirklich nichts mehr geht. Doch in der 4. Runde ging wieder etwas, ich bekam offensichtlich die 4. Luft und absolvierte die letzte Runde in einem Negativsplit, das ist aber durchaus nicht negativ, es war nämlich meine schnellste Runde. Ca. 500 m vor dem Ziel konnte ich einen ungefähr 100 Meter vor mir laufenden möglichen Altersklassenkollegen zwar erkennen, aber nicht mehr überholen, 20 Sekunden trennten mich letztendlich vom 2. Platz.
Aber trotzdem überströmte mich beim Überlaufen der Ziellinie ein Glücksgefühl wie man es nicht jeden Tag hat, und welches die vorangegangenen Strapazen mehr als wettmacht.
Übrigens war der Konkurrent vor mir wirklich meiner Altersklasse zugehörig und auf den Vornamen Franz Josef hörend. So schließt sich der Kreis, wer nämlich meinen Bericht vom Großglockner Bergduathlon gelesen hat, weiß was ich meine: Hans Peter meets Franz Josef.
Nun noch einige technische Daten:
Schwimmen: 00:44:54 546. Platz
Trans 1 00:04:18
Rad 02:55:49 437. Platz
(über 30 km/h Schnitt)
Trans 2 00:02:08
Lauf 02:19:11 485. Platz
Endzeit 06:06:18 480. Platz
gesamt von 720 Teilnehmern
3. Platz in der AK 65, damit für die Europameisterschaften 2016 qualifiziert, welche ebenfalls in Walchsee stattfinden werden.
Mit sportlichen Grüßen
Hlavka Hans Peter