Am 27.7. um 6:50 fiel für mich der Startschuß zum Ironman Zürich und ich durfte mit ca. 2600 anderen im kühlen Zürichsee baden.
Für uns Age Grouper gab es diesmal 2 Startwellen, die "schnellen" (zu denen ich mich frecherweise dazugestellt habe) starteten 5 Minuten vor den nicht so schnellen.
Durchwegs eine zu begrüßende Maßnahme, blieb doch auf den ersten 800m gröberes Gedränge aus. Nach einigen Tritten und Schlägen bei Boje 1 konnte ich den Rest dann sogar halbwegs ruhig und kraftsparend schwimmen.
Der gute Rhythmus wurde in Runde 2 nur vom immer stärker werdenden Wellengang gestört.
Trotzdem war ich beim Blick auf die Uhr in der Wechselzone etwas verwundert, knapp über 1:08 Stunden waren dann doch etwas langsam. Die angezeigte Distanz (4250m) auf meiner Uhr hat mich dann aber wieder in die Spur gebracht :)
Bei leichtem Regen gings nun auf die mir unbekannte Radstrecke. Die ersten 30 flachen Kilometer waren gleich vorbei, auch der erste Hügel stellte jetzt kein Problem dar. Nach ca. 50km kommt man dann zu einem Anstieg, der "The Beast" genannt wird, ich fand ihn nicht so tragisch und bin locker am großen Kettenblatt raufgefahren (2. runde dann nimma :) )
Viel zäher war dann der nächste Anstieg, der sich ca. 5km neben einer Bahnlinie sehr in die Länge zieht. Dort musste ich zum ersten mal der hohen Anfangsleistung Tribut zollen und etwas nachgeben.
Am Ende der Radrunde wartete noch das definitive Highlight des Rennens, der Heartbreak Hill. Hier erlebt man wirklich Tour de France Stimmung, Gänsehaut pur!
Etwas angenockt gings dann in Runde 2, einen kleinen Motivationsschub gabs dann aber als vor mir ein Radfahrer mit der Nummer 1 und dem Namen Pete auf der Startnummer auftauchte. Mit einem "häng di au" bin ich vorbeigezogen, Pete Jacobs konnte aber meinen Windschatten nicht halten *haha* Einen Hawaii Sieger überholt man auch nicht alle Tage :)
Ich konnte meine Wattleistung halbwegs halten und stieg letzendlich mit knapp 230 Durchschnittswatt nach 5:03 vom Rad.
Nur mehr 42km laufen, dann bin ich schon wieder fertig, noch dazu bei idealen Bedingungen (bewölkt, aber kein Regen, ca. 20 Grad). Auf den ersten Laufkilometern versuchte ich, nicht zu überpacen, was mir ganz gut gelungen ist. (1. HM 1:46, 2. HM 1:49).
Mit der Aussicht auf mein erstes Sub10 Finish vergingen die 42km wie im Flug. Auch die Krampfprobleme auf den letzten 10km konnten mich nicht stoppen und ich querte nach 9:54:54 als gesamt 156. und 5. schnellster Österreicher die Zielline.
Im Vergleich zu Klagenfurt fand ich die Stimmung direkt auf der Strecke viel besser, das Duell Rupertiberg gegen Heartbreak Hill geht eindeutig an Zürich. Auch auf der Laufstrecke ist man nie allein.
Abseits vom Rennen ist in Klagenfurt der Ironman halt viel präsenter, aber ich brauch diesen Iron-Trubel jetzt eh nicht unbedingt. :-)
Martin Schagerl